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Das Jahr 2008 mit der Ziffer Acht ist nicht nur traditionell das Jahr der Ausstellungen PRAGA, sondern auch das Jubiläum der eigenständigen Tschechoslowakischen Republik, womit auch das Entstehen einer ganzen Reihe von neuen Behörden und Institutionen zusammenhing.
Für uns sind insbesondere zwei Jubiläen wichtig: der 90. Jahrestag der Herausgabe der ersten tschechoslowakischen Briefmarke und der 90. Jahrestag des Postmuseums - die auf den gleichen Tag fallen, so dass sie jedes Jahr gemeinsam am 18. Dezember durch Ausstellungen und philatelistische Drucksachen begangen werden. Das Postmuseum in Prag ist mit dem Archiv aller tschechoslowakischen und tschechischen Briefmarken, mit allen bildnerischen und die Produktion betreffenden Unterlagen des Briefmarkenschaffens eine einmalige Institution, die die gesamte neunzigjährige Geschichte der Herausgabe von Briefmarken belegt.Die Hauptbotschaft dieses Museums ist ebenfalls die Dokumentation der Entwicklung unserer Post, die durch die neue, aktualisierte Exposition in den Räumlichkeiten des Zisterzienserklosters in Vyšší Brod vorgestellt wird, wo Sie einmalige Exponate finden können. Am 5. März 2008 erscheint eine Briefmarke im Wert von 10,- CZK zum 90. Jubiläum des Postmuseums mit einem Motiv, das der Autor des Entwurfs Otakar Karlas direkt aus der Verzierung des Theatersalons des Museums gegriffen hat.Es handelt sich dabei um eine der Wandmalereien von Josef Navrátil mit dem reizvollen Sujet, das Wenzel IV. mit der Barbierin Susanne darstellt, die ihn in einem Boot über die Moldau bringt. Dieses Medaillon ist eine von 16 weiteren Wandmalereien, die Legenden aus der böhmischen Geschichte (Libussa-Gericht, Berufung von Přemysl auf den Thron, Oldřich und Božena), Theaterszenen (Faust und Gretchen, Wilhelm Tell) darstellen und wir finden dort sogar auch den eigentlichen Künstler – Josef Navrátil, der sich vor der Malerstaffelei mit Farbpalette und Pinsel in der Hand zeichnete und das auf dem FDC benutzt wird. Die Gravur der Emission wurde von Bohumil Šneider vorgenommen.Die Briefmarke erscheint nicht nur in Bogenform, sondern auch in einem Philatelieheft mit 8 Marken und 4 Kupons.
J. Navrátil (1798-1865) war der bedeutendste Prager Dekorationsmaler, dessen Domäne Wandmalereien für die Sitze des Bürgertums, des Adels und der Kaiser waren. Das reizvolle Haus in Prag 1, Nové mlýny 2, wo das Postmuseum seinen Sitz hat, ist der ursprüngliche Wohnbereich einer einst hier befindlichen Mühle.Im 19. Jahrhundert gehörte das Objekt dem vermögenden Müller und Kunstmäzen Michalovic, der seinen Freund Navrátil mit der Verzierung dieses Hauses beauftragte. Neben dem Theatersalon verzierte J. Navrátil auch den ehemaligen Speisesaal, dessen Bild bzw. Detail Turin, Monte superga den Philatelisten gut bekannt ist.
Am 28. 5. 2008 wird der Bogen Ledebourg-Garten nach einem Entwurf von Adolf Absolon herausgegeben, der einer der schönsten Gärten am Südhang der Prager Burg ist und einen Teil der miteinander verbundenen und durchgängigen Palastgärten bildet, die zum Beginn des 18. Jahrhunderts entstanden sind.Der Stil des Hochbarocks wurde dem Ledebourg-Garten erst durch I. J. Palliardi im Jahre 1787 in Diensten der Familie Kolowrat verliehen.Das hügelige Terrain des Gartens wird über fünf Terrassen gestaltet, die über Treppen mit Balustraden verbunden sind.Das achteckige Lusthäuschen auf dem Gipfel ist die Krone des gesamten monumentalen Werkes.Im unteren Teil des Gartens beim Palast befindet sich die Sala terrena, die mit Stuck und gemalten mythologischen Darstellungen von V. V. Reiner aus dem Jahre 1730 verziert ist und der gegenüberliegende Teil mit dem Brunnen und dem kämpfenden Herkules, der auf der Briefmarke dargestellt ist, führt über eine zweistrahlige Treppe zu den Terrassen.In der Mitte des Parterres befindet sich eine Fontäne. Der Ledebourg-Garten wurde im Jahre 1995 nach der Rekonstruktion wieder eröffnet und dient als hervorragendes Ambiente für feierliche Anlässe, zu denen auch Hochzeiten gehören.Die Gravur der Emission sind das Werk von Martin Srb. Der Bogen wird in einfarbigem Stahldruck mit kombiniertem Offset gedruckt. Die Briefmarke trägt den Wert von 51,- CZK.
Prager Dominanten sind nicht nur die hundertjährigen historischen Türme, Kirchenkuppeln oder die Palastdächer.Dazu gehören zurecht auch die ausdrucksstarken Elemente der aktuellen oder jüngeren Architektur, wie zum Beispiel auf der Briefmarke für 12,- CZK die Emausen-Klosterkirche mit der modernen und effektvollen Gestaltung der Türme dargestellt ist, die in den Jahren 1965 - 1968 nach einem Entwurf von Arch. F. M. Černý realisiert wurde. Der ursprüngliche neugotische Doppelturm oberhalb der Kirchenfrontseite wurde zusammen mit dem Kloster beim amerikanischen Bombardement am 14. 2. 1945 stark zerstört. Heute rufen die beeindruckenden asymmetrischen 33 Meter hohen Betontürme mit den vergoldeten Spitzen durch ihre Form den Eindruck von Engelflügeln hervor und bilden eine interessante Dominante im Teil der Neustadt mit der Bezeichnung Podskalí.Die Briefmarke, die von Karel Zeman in Zusammenarbeit mit dem Graveur Jaroslavem Tvrdoň kreiert wurde, wird am 3. 9. 2008 in einem 50 Briefmarken umfassenden Bogen mit Schachbrettanordnung mit gegenläufigen Paaren (tête-bêche) herausgegeben. Diese Anordnung der Briefmarken war in unserem Briefmarkenschaffen bei der tschechoslowakischen Emission Friedenstaube und Befreite Republik aus den Jahren 1920 - 1922 zu finden.
Der Kaiser Karl IV. gründete im Jahre 1347 für die südslawischen Mönche des Benediktinerordens das Kloster Na Slovanech, wodurch er sich bemühte, die slawische Liturgie zu stärken und die Widersprüche zwischen der westlichen und östlichen Kirche zu unterdrücken. Dabei handelte es sich um das einzige slawische Kloster des Reiches von Karl IV, in dem die Mönche Altslawisch als Liturgiesprache benutzten. Den Namen Emausen erhielt das Kloster nach einem Kapitel aus dem Evangelium, das am Tage der Weihe gelesen wurde (dabei wird das Treffen von Jesus mit den Jüngern in Emausen geschildert). Das Kloster wurde zum Zentrum der Bildung und Kunst.
Die dreischiffige Klosterkirche der JungfrauMaria, des Hlg. Hieronymus und der slawischen Patrone gehört zu den größten in Prag. An der Südseite grenzt daran das vierflüglige Kloster mit um den Paradiesgarten herum angeordneten Ambiten an. Des Weiteren befindet sich hier eine gotische Königskapelle, ein Kapitelsaal und ein Barockrefektarium. Der Kreuzweg ist mit Fresken verziert, die zu den wertvollsten Denkmälern der Gotik gehören. Im Jahre1990 kehrte der Benediktinerorden in das Kloster zurück. Das Emausen-Kloster ist ein Nationaldenkmal.
Die gemeinsame tschechisch-österreichische Ausgabe erinnert an zwei bedeutsame philatelistische Ereignisse – die Briefmarkenweltausstellung PRAGA 2008 und an die daran zeitlich anknüpfende Internationale Briefmarkenausstellung WIPA 2008, die vom 18. bis zum 21. September in Wien stattfindet.
Das Sujet der gemeinsamen Emission ist ein Eilpostwagen auf der Strecke Wien - Prag aus dem Jahre 1750. Auf dem Bogen wird frei die Bilderpostkarte benutzt, die in der Auflage des Vereins der Postbeamten in Wien Anfang des 20. Jahrhunderts herausgegeben und am 23. 12. 1914 von Wien nach Prag verschickt wurde.Heute befindet sie sich in den Sammlungen des Postmuseums in Prag. Auf ihr sehen Sie eine Reproduktion eines Bildes, das von K. Schnorpfeil signiert ist und wo der von einem Viergespann gezogene Wagen mit Postboten und Passagieren dargestellt sind. Es fehlt auch nicht die Landschaft im Hintergrund des Bildes.
Im Jahre 1750 verkehrten die Wagen der ordentlichen Post - die sog. Dilligenzen - zwischen Wien und Brünn nach regelmäßigen Fahrplänen. Die erste Probefahrt auf dieser Strecke wurde vom Autor dieses Projektes, vom Baron Lillien, im Jahre 1749 durchgeführt. Je nach Bedarf konnte der Reisende auch eine außerordentliche Eilfahrt des Postwagens nach eigenen Anforderungen bezahlen. Der Fahrpreis wurde nach der Entfernung, der Anzahl der Pferde, der Umspannstationen usw. festgelegt und war daher recht hoch und dieser Dienst wurde nur in Ausnahmenfällen von reichen Reisenden genutzt. Die Wagen wurden zumeist von einem Viergespann und je nach Bedarf auch von einem Sechs- oder gar Achtgespann gezogen. Bestandteil der vorgeschriebenen Uniform des Postboten waren der rote Wams mit den blauen Aufschlägen, das Posthorn und hohe Reiterstiefel.
Der Bogen in der Gravurausführung von Václav Fajt mit der Marke für 35,- CZK wurde von der Postwertmarkendruckerei Prag mittels flächigem Stahldruck in Kombination mit Offset gedruckt. Diese Briefmarke wird am 12. 9. 2008, d.h. am Eröffnungstag der Ausstellung PRAGA 2008, herausgegeben.
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