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Internationale und Weltausstellungen unter der Schirmherrschaft des FIP mit der Bezeichnung PRAGA haben bei uns eine lange Tradition und waren für Philatelisten aus der gesamten Republik sowie für Besucher aus dem Ausland stets ein großes Ereignis. Die Bedeutung dieser Ausstellungen in der mitteleuropäischen Region ist unbestritten. Sie stellten stets auch wichtige Meilensteine in der Entwicklung der tschechischen und tschechoslowakischen Philatelie dar und sorgten zweifellos dafür, dass die Zahl der Philatelisten um viele neue Briefmarkensammler anwuchs. Aufgrund ihres hohen fachlichen Niveaus und der Möglichkeit des internationalen Vergleichs vermittelten sie eine Vorstellung davon, was sich alles sammeln lässt, und vor allem, wie die Ergebnisse der Sammelleidenschaft gut präsentiert werden können. Die Möglichkeit, sich für diese Ausstellungen zu qualifizieren und Erfolg zu haben, wurde für viele Sammler zu einer großen Motivation.
Die Ausstellungen PRAGA präsentierten stets sowohl das Spitzenniveau unseres Briefmarkenschaffens als auch verschiedenste die Postgeschichte betreffende Zusammenhänge sowie die Nutzung dieser Artefakte bei der Zusammenstellung thematischer Sammlungen. Die Besucher hatten die Möglichkeit, sich mit äußerst wertvollem und für Sammler interessantem Material, einschließlich vieler internationaler und nationaler Raritäten und außerordentlicher Belege, bekannt zu machen.
Die erste Ausstellung mit der Bezeichnung PRAGA fand 1938 statt und war mit ihren 513 Exponaten eine bedeutende philatelistische Veranstaltung kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges. Die erste Nachkriegsausstellung PRAGA 1955 deutete gewisse Möglichkeiten einer sukzessiven Lockerung der internationalen Beziehungen an und bereitete eigentlich die anschließenden monumentalen Weltausstellungen in den Jahren 1962, 1968, 1978 und 1988 vor. Diese Weltausstellungen waren hinsichtlich des Umfangs und der Propagierung in der Tat außergewöhnlich. Einerseits war das Bemühen des ehemaligen kommunistischen Systems um die Propagierung seiner selbst nicht zu übersehen, andererseits belegten diese Ausstellungen das große Interesse der Menschen an der Philatelie sowie das Interesse zahlreicher fundierter Sammler, die Weiterentwicklung der Philatelie bei uns uneigennützig zu unterstützen. Die Ausstellungen bezeugten auch das hohe fachliche Niveau der Philatelie in unseren Landen und oft auch die Tatsache, dass sich philatelistisch wertvolle Sammlungen und Exponate auch ohne großen finanziellen Hintergrund schaffen lassen.
Erinnert sei daran, warum die Ausstellungen der Jahre 1962 bis 1988 so außergewöhnlich waren. So nahmen an der PRAGA 1962 Sammler aus 85 Ländern teil, vertreten waren Expositionen von 64 Postverwaltungen im Umfang von 6 500 Rahmen. Bei der Ausstellung in dem für uns bewegenden Jahr 1968 waren bereits 10 000 Rahmen zu sehen, mit den offiziellen Expositionen von 150 Postverwaltungen. Die Ausstellung zählte 345 000 Besucher, davon 60 000 aus dem Ausland. Auch die Ausstellungen in den Folgejahren waren hinsichtlich der Größe nicht wesentlich bescheidener. Von ihrem hohen Niveau zeugt auch die Zahl der zuerkannten Medaillen. So wurden 1978 insgesamt 40 große Goldmedaillen verliehen – die meisten in der Geschichte der Weltausstellungen im Rahmen der Internationalen Philatelieföderation FIP.
Die Ausstellungen PRAGA haben mit der Zeit ein hervorragendes internationales Renommee erworben. So verwundert es nicht, dass derart viele exzellente Exponate vertreten waren und so viele Besucher aus dem Ausland regelmäßig kommen. Der Eindruck von diesen Ausstellungen wurde durch die reichhaltigen kulturellen und historischen Traditionen Prags noch wesentlich verstärkt.
Die in Vorbereitung befindliche PRAGA 2008 unter der Schirmherrschaft des FIP wird sicher in vielerlei Hinsicht bescheidener ausfallen als ihre Vorgänger 1962 bis 1988. Trotzdem besteht das Hauptziel des Organisationskomitees in der würdigen Anknüpfung an die vorherigen Ausstellungen sowie in der Gewährleistung ihres hohen fachlichen und gesellschaftlichen Niveaus. Ausgestellt werden sollen erneut viele hervorragende philatelistische Exponate, auf die Besucher wartet ein komplexes Leistungsangebot, einschließlich eines zentralen Informationsservices.
Im Namen des gesamten Organisationskomitees der Ausstellung möchte ich meine Freude über die Möglichkeit zum Ausdruck bringen, Besucher aus aller Welt auf der PRAGA 2008 willkommen zu heißen. Wir werden alles dafür tun, um ihnen reichhaltige philatelistische, kulturelle und gesellschaftliche Erlebnisse in einer herrlichen Stadt in Mitteleuropa – dem hunderttürmigen Prag – zu bieten.
Vít Vaníček
Vorsitzender des Organisationskomitees der PRAGA 2008
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